Gefahr im Internet  
  Das ist eine (angeblich) wahre Geschichte über ein 13-jähriges Mädchen aus dem Jahr 1998, die ich im Internet fand. Egal, ob sie wirklich geschah oder erfunden wurde, die geschilderte Gefahr ist auf jeden Fall real. Um alle Kinder (auch Jugendliche und Erwachsene) vor solchen Gefahren zu schützen, habe ich mit Erlaubnis die Geschichte kopiert. Wenn Du magst, kannst Du sie gern auch für Deine Homepage kopieren. Wir müssen wissen, was passieren kann, wenn man zu leichtgläubig und naiv mit dem Medium Internet umgeht. Selbst, wenn die Geschichte vielleicht nicht so abgelaufen ist, wie es hier steht:  
  Fußschritte....
Shannon konnte die Fußschritte hinter sich hören, als sie nach Hause ging. Der Gedanke, dass sie verfolgt wird, ließ ihr Herz schneller schlagen. "Du bist lächerlich", sagte sie sich selbst, "Niemand verfolgt dich."
Um sicher zu gehen, beschleunigte sie ihr Schritttempo, doch die Schritte glichen sich den ihren an. Sie hatte Angst, nach hinten zu sehen, und sie war froh, dass sie fast zu Hause war.
Shannon sagte ein schnelles Gebet, "Gott, bitte lass mich sicher nach Hause kommen." Sie sah das Außenlicht brennen und rannte den Rest des Weges bis zum Haus. Erst mal drinnen, lehnte sie sich einen Moment gegen die Tür, erleichtert, in den sicheren vier Wänden ihres Zuhauses zu sein. Sie sah aus dem Fenster, um nachzusehen, ob jemand da draußen war. Der Gehweg war leer.
Nach dem Durchblättern ihrer Bücher entschloss sie sich, einen Snack zu sich zu nehmen und online zu gehen. Sie loggte sich unter ihrem Nicknamen ByAngel213 ein. Sie sah in ihre Buddyliste und stellte fest, dass GoTo123 online ist. Sie schickte ihm eine Nachricht.

ByAngel213:
Hi, ich bin froh, dass du online bist! Ich hab geglaubt, dass mich jemand nach Haus verfolgt hat. Es war total komisch!
GoTo123:
Du guckst zu viel Fern. Wieso sollte dich jemand verfolgen? Wohnst du nicht in einer sicheren Gegend?
ByAngel213:
Natürlich wohn ich in einer sicheren Gegend. Ich nehme an, dass ich mir das nur eingebildet habe, denn ich hab niemanden gesehen, als ich raus geschaut habe.
GoTo123:
Es sei denn, du hast deinen Namen übers Internet raus gegeben. Das hast du doch nicht gemacht, oder?
ByAngel213:
Natürlich nicht. Ich bin doch nicht doof, weißt du.
GoTo123:
Hattest du ein Softball-Spiel nach der Schule heute?
ByAngel213:
Ja, und wir haben gewonnen!
GoTo123:
Das ist klasse! Gegen wen habt Ihr gespielt?
ByAngel213:
Wir haben gegen die Hornets gespielt. Deren Uniformen sind total schrecklich! Sie sehen aus wie Bienen.
GoTo123:
In welchem Team spielst du?
ByAngel213:
Wir sind die Canton Cats. Wir haben Tigerpfoten auf unseren Uniformen, die sind total cool.
GoTo123:
Hast du gepitched?
ByAngel213:
Nein, ich spiele second Base.
Ich muss weg. Meine Hausaufgaben müssen fertig sein, bevor meine Eltern nach Hause kommen. Ich will sie nicht verärgern.... CU!
GoTo123:
Bis dann. CU!

Während dessen......
GoTo123 ging zum Mitglieds-Menü und begann die Suche nach ihrem Profil. Als er es fand, markierte er es und druckte es aus. Er holte einen Stift heraus und begann aufzuschreiben, was er bis jetzt über Angle wusste:
  Ihr Name: Shannon
  Geburtsdatum: Jan. 3, 1985 Alter: 13
  Staat, in dem sie wohnt: North Carolina
  Hobbies: Softball, Chore, Skating und Shoppen.

Neben dieser Information wusste er, dass sie in Canton wohnt, weil sie es ihm grad gesagt hat.
Er weiß, dass sie bis 18:30 Uhr alleine war, und das jeden Nachmittag, bis ihre Eltern von der Arbeit kommen.
Er wusste, dass sie im Schulteam Donnerstagnachmittag Softball spielt und, dass sich das Team Canton Cats nennt. Ihre Glückszahl 7 ist auf dem Rücken ihrer Uniform aufgedruckt.
Er wusste, dass sie im siebten Schuljahr der Canton Junior High School war. Das hat sie ihm erzählt.
All dies in einer Unterhaltung, die sie online hatten. Er hatte jetzt genug Informationen, um sie zu finden.

Shannon erzählte ihren Eltern nicht von dem Geschehen auf dem Weg nach Hause. Sie wollte nicht, dass sie ihr eine Szene machen und ihr verbieten, zu Fuß nach Hause zu gehen nach dem Softball-Spiel. Eltern übertreiben immer maßlos und ihre waren die Schlimmsten. Sie wünschte, sie wäre kein Einzelkind. Wenn sie doch einen Bruder und eine Schwester hätte, dann wären ihre Eltern nicht so übertrieben beschützerisch.

Bis Donnerstag hatte Shannon die Fußschritte längst vergessen. Sie war grad mitten im Spiel, als sie merkte, dass jemand sie anstarrte. In dem Moment fielen ihr auch wieder die Schritte ein. Sie sah von ihrem Second-Base nach oben, um festzustellen, dass ein Mann sie genau beobachtete. Er lehnte sich gegen den Zaun und lächelte, als sie ihn ansah. Er sah überhaupt nicht angsteinflößend aus, und sie vergaß schnell wieder ihre Bedenken. Noch saß er auf einer Bank in ihrer Nähe, als sie noch kurz mit dem Trainer sprach. Sie bemerkte erneut sein Lächeln und ging an ihm vorbei. Er nickte und sie lächelte zurück.

Ihm fiel der Name auf dem Rücken ihres Trikots auf, und er wusste, dass er sie gefunden hatte. Er ging mit einem sicheren Abstand hinter ihr her. Sie waren nur ein paar Häuser von Shannons Zuhause entfernt. Und als er wusste, wo sie wohnt, ging er schnell zurück zum Park, um sein Auto zu holen.
Jetzt musste er warten. Er entschloss sich, etwas zu essen, bis die Zeit gekommen ist, zu Shannons Haus zu gehen. Er fuhr zu einem Schnellrestaurant und blieb dort, bis es Zeit war, seinen Schritt zu machen.

Shannon war in ihrem Zimmer, als sie Stimmen im Wohnzimmer hörte. "Shannon, komm her," Ihr Vater rief. Er hörte sich besorgt an, und sie konnte sich keineswegs vorstellen, warum. Sie ging ins Zimmer, als sie den Mann vom Spielfeld auf dem Sofa sitzen sah.

"Setz dich," fing ihr Vater an, "dieser Mann hat uns grad eine sehr interessante Geschichte über dich erzählt." Shannon ging zu einem Stuhl gegenüber im Raum. Wie konnte er ihren Eltern überhaupt irgend etwas erzählen? Sie hatte ihn bis heute noch nie zuvor gesehen!

"Weißt du wer ich bin? Shannon?" Fragte der Mann sie.
"Nein," antwortete Shannon.
"Ich bin ein Polizist und dein Online-Freund, GoTo123."
Shannon war erstaunt. "Das ist nicht möglich! GoTo ist ein Kind in meinem Alter! Er ist 14 und wohnt in Michigan!"
Der Mann lächelte. "Ich weiß, dass ich dir das erzählt habe, aber es war nicht wahr. Siehst du, Shannon, Es gibt Menschen online, die nur so tun, als wenn sie Kinder wären; ich war einer von denen. Doch während andere es machen, um Kinder zu finden und ihnen weh zu tun, gehöre ich zu der Gruppe, die es macht, um Kinder zu schützen. Ich bin her gekommen, um dich zu finden und, um dir beizubringen, wie gefährlich es sein kann, zu viele Informationen übers Internet an andere Menschen rauszugeben. Du hast mir genug erzählt, um es mir leicht zu machen, dich zu finden. Dein Name, die Schule, die du besuchst, der Name deines Ball-Teams und die Position, in der du spielst, die Nummer und der Name auf deinem Trikot - das alles machte das Finden nur noch einfacher."

Shannon war immer noch erstaunt. "Du wohnst nicht in Michigan?"
Er lachte. "Nein, ich wohne in Raleigh. Es hat dir ein sicheres Gefühl gegeben, zu glauben, dass ich so weit weg wohne, nicht wahr?"
Sie nickte.
"Ich hatte Freunde, deren Tochter war genau wie du, nur hatte sie nicht so viel Glück. Der Mann fand sie und tötete sie, während sie allein zu Haus war. Kindern wird beigebracht nie jemanden zu sagen, wenn sie allein zu Hause sind, jedoch tun sie es ständig - online.

Sie tricksen dich aus, Informationen rauszugeben, ein wenig hier, ein wenig da. Bevor du es weißt, hast du ihnen genug erzählt, damit sie dich finden können, ohne dass du es überhaupt bemerkt hast. Ich hoffe, dass du daraus etwas gelernt hast und demnächst vorsichtiger bist."
"Das werd ich", versprach Shannon.
"Wirst du anderen davon erzählen, damit sie auch sicher sind?"
"Das verspreche ich!"
 

 

Völkerschlacht Landschaftsbilder Leipziger Zoo Kanupark Grünau
Mendebrunnen Orchideen Gondwanaland Gästebuch von npages Berlin bei Nacht
Leipziger Strassenbahnen-Oldis Leipziger Strassenbahnen Insekten Belantis Berlin
         
nach oben        
Statistiken